Tagebuch Easy Rider I - 2011

11.06.:

Morgens aufgestanden bekamen wir einen riesigen Becher Kaffee, Toast und Müsli. Die Maschinen wurden fertig gepackt und dann ging es los! Bei leicht bedecktem Wetter fuhren wir ostwärts Richtung Othello Tunnels. Dies ist eine Kette Tunnels, die durch eine Schlucht vor der Jahrhundertwende (~1900) gemacht wurde. Nach diesem Spaziergang machten wir einen Abstecher zur Hope Slide, einem gewaltigen Erdrutsch. Danach ging es über wunderschöne Straßen durch den Mannings N.P., vorbei an Weinbergen nach Osoyoos. Dort quartierten wir uns am Campingplatz ein, wo wir auf eine neue Spezies Mensch (Hot Roddies) trafen. Nach einem Snack bei McDonalds saßen wir mit ihnen zusammen und tratschten über alles Mögliche und den Wahnsinn des Tunings. In der Zwischenzeit kamen einige der Hot Roddies hinzu, die so im „vorbeifahren“ einen Burn-Out am Campingplatz machten. Um 23:00 Uhr brachen wir weg.

Route: Vancouver – Othello Tunnels – Hope Slide – Osoyoos (400 km)


12.06.:

Wolkenloser Himmel! Wir bauten unser Zelt ab und fuhren nach Osoyoos um ein Frühstück zu bekommen. Nach diesem Mahl fuhren wir die Seen hinauf zum Giant Head Mountain, einer gierigen, kurvigen Straße, die am Ende einen tollen Ausblick über das Okanagan Valley bescherte. Nach diesen Eindrücken, einer tollen Abfahrt und einem Snack bei McDonalds, tourten wir bis nach Kelowna, wo wir Pause machten und uns ein leckeres Eis einverleibten, welches in handgemachten Stanitzeln serviert wurde. Diese vertilgt radelten wir gen Revelstoke. Je näher wir Revelstoke kamen, desto unwirtlicher wurden die Wolken, aber wir hatten keinen Regen! Die nassen Straßen kümmerten uns nicht und wir erreichten bald unseren Campingplatz. Einchecken, Zelt aufstellen und noch einen Happen bei „Danny’s“ essen und zum krönenden Abschluss machten wir uns noch ein Lagerfeuer bevor es in den Schlafsack ging.

Route: Osoyoos – Giant Head Mountain – Kelowna – Revelstoke (336 km)


13.06.:

Der Himmel weinte heute. Feuchtes Zelt abgebaut und gefrühstückt. Nun war das erste Ziel ein kurzer Stopp beim Revelstoke Dam. Wir zogen uns den Regenschutz über und weiter ging es durch Wind und Starkregen gen Glacier N.P. über den Rogers Pass. Langsam ließ der Regen nach und auf dem nächsten Wegpunkt, den Wapta Falls, nieselte es nur mehr noch. Wir wanderten die 2,4 km zum Fall und wurden mit einem prall gefüllten Szenario belohnt. Zurück beim Bike ging es leicht verschmutzt im den Yoho N.P., wo wir in Fields tankten und einen Happen aßen. Gleich im Anschluss fuhren wir zum Emerald Lake, wo es wieder einmal regnete. Dem Wetter trotzend fuhren wir die letzte Strecke nach Banff . Endlich wurde das Wetter freundlicher. Im Hostel Checkten wir ein und trockneten das Zelt ab bzw. wuschen den Schmutz von der Kleidung. In Banff organisierten wir uns noch ein Abendessen bevor wir uns ins heiße Wasser der Banff Upper Hot Springs legten. Erholt fuhren wir ins Hostel und gingen schlafen.

Route: Revelstoke – Revelstoke Dam – Rogers Pass – Wapta Falls – Emerald Lake – Banff (328 km)


14.06.:

Heute war ein volles Programm angesagt. Aufstehen, frühstücken und los geht’s zum Morain Lake. Wunderschön gelegen schossen wir unsere Fotos, machten File und fuhren nach einem kurzen Rundgang gleich weiter zum Lake Louis. Auch dort machten wir unsere touristischen Aufnahmen, bevor es auf den Icefield Parkway weiter ging. Der Tag lieferte uns zu 90% traumhaftes Wetter, die nur durch ein paar Schauer getrübt wurden. Wir cruisten den Parkway nach Norden, vorbei an Bären, Elchen, Bergziegen und wundervoller Natur. Wir machten viele Zwischenstopps bevor wir die Columbia Icefields erreichten und einen kleinen Fußmarsch zur Gletscherzunge machten. Auch hier war uns der Wettergott gut gesonnen und strahlte vom Himmel. Im Anschluss fuhren wir noch die Sunwapta und Athabasca Falls an, bevor wir beim Hostel ankamen. Wir grillten uns noch ein Schwein, machten ein paar Kleinigkeiten und gingen anschließend ins Bett.

Route: Banff – Morain Lake – Lake Louise – Icefield Parkway – Jasper (326 km)


15.06.:

Wider erwarten war das Wetter äußerst freundlich, als wir aufstanden. Der Entschluss stand fest, dass wir nach dem Frühstück in der örtlichen Bäckerei Richtung William A. Switzer P.P. fuhren. Die Fahrt dorthin war wundervoll, sie verlief durch das breite Tal bei Jasper Richtung Norden. Der P.P. hatte landschaftlich durchaus seine lieblichen Seiten, er war auf jeden Fall ein sehr ruhiger Platz. Unserer weiterer Weg durch den Wildhay Glacier P.P. war sehr interessant, da dieser nur eine unbefestigte Straße hatte. 45 km auf Schotterstraßen, vorbei am Lake Petite, erreichten wir schlussendlich Hinton. Dort aßen wir und fuhren weiter nach Jasper. Kurz einmal tanken und unser letztes Ziel des Tages, der Malign Lake, wurde angesteuert. Die Straße dorthin war erfrischend kurvig, was viel Spaß bereitete. Zurück in Jasper aßen wir zu Abend und fuhren dann zur zweiten Jugendherberge der Stadt wo wir dann nach einer Flasche Wein nächtigten.

Route: Jasper – Wiliam A. Switzer P.P. – Wildhay Glacier P.P. – Maligne Lake – Jasper (330 km)


16.06.:

Regen, Regen, Regen. Wir wachten auf packten unsere Sachen und fuhren im Vollkörperkondom nach Jasper um dort zu frühstücken. Da es nach wie vor regnete ging es bei starkem Regenfall Richtung Mount Robson. Glücklicherweise änderte sich das Wetter beim Moose Lake, wo wir den ersten Stopp hatten. Der See zieht sich in einer recht stattlichen Länge durch das Tal. Im Anschluss fuhren wir zu den Outlander Falls, einem Wasserfall, der aufgrund der Wassermassen gewaltig über eine Stufe floss. Da es nicht mehr regnete konnten wir unsere Regenhaut ablegen. Nun ging es schnurstracks in den Süden nach Valemont, wo wir Mittag aßen, anschließend ging es gleich weiter nach Clearwater, wo wir uns entschlossen noch in den Wells Gray P.P. zu fahren, da ausreichend Zeit war. Als erste Anlaufstelle waren die Spahat Falls an der Reihe – einfach kolossal. Eine riesige Steinwand in Hufeisenform über die Unmengen von Wasser in die Tiefe stürzt. Weiter ging es zum Helmcken Fall – gigantisch, noch imposanter, noch spektakulärer. Nach dieser Fotosession blieben wir am Rückweg bei der Wells Gray Guest Ranch stehen und bekamen sogar noch ein Zimmer. Dieses ist, verglichen mit unseren vorherigen Behausungen, feudal eingerichtet und gehörte uns ganz alleine. Wir bekamen noch ein gutes Abendessen und um 21:00 Uhr wurden die Rollbalken runtergelassen…ein wenig seltsam war die ganze Sache schon, vor allem nicht authentisch.

Route: Jasper – Moose Lake – Mt. Robson N.P. – Clearwater – Wells Gray P.P. (380 km)


17.06.:

Die Nacht war sehr angenehm und nach einem guten Frühstück auf der Ranch zogen wir los gen Sorrento. Der Weg führte uns entlang des Highways zu einer Loggingroad, die entlang des Adams Lake führte à echt gierig! Schottern ist zwar anstrengend, aber verleiht die notwendige Basis, um das richtige Gefühl für die Maschine zu bekommen. Der See liegt wunderschön eingebettet zwischen zwei Bergkämmen und endet in kleinen Landbrücke zwischen Shuswap Lake und Adams Lake. Am Ende des Sees lag ein riesiges Sägewerk, welches wir eine Zeit lang beobachteten bevor es zum Adams River ging, wo alljährlich eine Lachswanderung zu sehen ist. Das Ganze findet allerdings im Oktober statt, daher konnten wir dort nur die schöne Umgebung genießen. Weiter ging es nach Sorrento (Mittagessen) und dann die Küstenstraße des Shuswap Lake entlang. Der Plan eine Runde zu fahren wurde an einem Holztor gestoppt, da diese Straße Privatgrund war. Wir drehten um und entschlossen uns weiter nach Kamloops zu fahren. Dort mussten wir feststellen, dass das Hostel im alten Gerichtsgebäude nicht mehr existierte, daher fuhren wir zum nächsten Campground um zu zelten. Wir kochten uns ein leckeres Abendmahl (Makkaroni mit Tomatensauce) und quatschten ein wenig noch mit einem anderen Paar, welches ebenfalls mit Harleys unterwegs war.

Route: Wells Gray P.P. – Adams Lake – Sorrento – Kamloops (280 km)


18.06.:

Gott sei Dank war es trocken. Wir packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg etwas Essbares zu finden. Wir kehrten in „Coras Breakfast & Lunch“ ein, wo wir ei opulentes Mahl, fast schon einen Brunch konsumierten. Martin hatte einen riesigen Teller mit allerlei Kartoffel, Speck, Eiern und Obst genommen, ich hingegen hatte eine Palatschinke mit Bananen mir einverleibt. Nach dieser Stärkung stand unsere Fahrt am Programm, die uns Richtung Whistler trieb. Ein kurzer Halt am Kamloops Lake, durch Täler ohne Bewaldung, weiterführend in stark bewaldete Regionen, die mi Seen (Pavillion Lake) durchsetzt sind. Bei der Fountain Gorge des Fraser River machten wir wieder einen Boxenstopp um ein paar Aufnahmen zu machen. Dieser Fluss hat sich Colorado River-artig eine große Schlucht gegraben, um am Ende im Seton Lake zu münden. Auch dort war eine Pause von Nöten um einige Aufnahme zu machen. Von nun an ging es direkt Richtung Whistler, nur von einem kurzen Stopp bei McDonalds unterbrochen. Zu unserer Freude ließ sich auch die Sonne wieder einmal blicken. In Whistler angekommen mussten wir feststellen, dass die mir bekannte Jugendherberge nicht mehr existierte, daher erkundigten wir uns im Infocenter nach einer Herberge und wurden fündig. Die Fireside Ldoge war gerade mal mit 4 Personen belegt, in Summe also dann 6 – nicht unbedingt also überfüllt. Wir fuhren nochmals nach Whistler Village und schauten uns das Zentrum von Whistler an, welches sehr ähnlich vom Konzept her wie Kitzbühel aufgebaut ist, sehr teuer, aber durchaus sehr schön gepflegt mit einem Touch von künstlicher Stadt. Nichts desto trotz wurden wir mit einem wunderschönen Abend belohnt. Im Hostel kochten wir noch die restlichen Nudeln und konsumierten unser übliches Flascherl Wein bevor es in unser 2 Bett Zimmer ging.

Route: Kamloops – Kamloops Lake – Fountain Gorge Fraser River – Seton Lake – Whistler (305 km)

19.06.:

6:30 Uhr Tagwache, wir mussten die Fähre nach Nanaimo erreichen. Routinemäßig verstauten wir alle Sachen und setzten uns auf unseren Bock und ritten durch Nebel und Regen zur Horseshoe Bay. Leider verwehrte uns das Wetter die Freude an der schönen Aussicht. Etwas durchnässt kamen wir am Fährterminal an du hatten noch Zeit um bei Starbucks zu frühstücken. Um 10:40 Uhr legte die Fähre pünktlich ab und brachte uns nach Nanaimo, wo wir uns gleich wieder mit dem Bike am Weg achten. In Nanaimo stand Nahrungsaufnahme und Tanken am Programm. Sodann fuhren wir durch Regenschauer los Richtung Norden. Bald hörte es auf und wir genossen die Fahrt am alten Scenic Highway entlang der Küste. Aufgrund des herausgefahrenen Vorsprungs zog es uns weiter nach Norden als ursprünglich geplant. Über eine wunderbare Straße durch die Wälder im Hinterland Kanadas erreichten wirr schlussendlich Port McNeill, wo wirr Abendessen gingen. Wir wurden über einen schönen Campingplatz an der Küste informiert, den wirr im Anschluss gleich aufsuchten. Definitiv war dies der schönste Campingplatz auf unserer Reise. Direkt am Strand bekamen wir unseren Tentsite zugewiesen, wir genossen unsere übliche Flasche Wein und gingen dann in unser Zelt schlafen.

Route: Whistler – Horseshoe Bay – Nanaimo – Courenay – Port McNeill (520 km)


20.06.:

Um 8:30 Uhr erwacht packten wir unsere Sachen und fuhren zum Frühstück nach Port Hardy. Im Harbour View Restaurant konsumierten wir unser Frühstücksomlette und konnten die Adler bei ihren Flugkünsten beobachten. Danach machten wir einen Hupfer in die Stadt bevor es wieder gen Süden ging. Die geniale Straße wieder retour nach Campbell, aßen wir einen Snack bei McDonalds, bevor wir weiterritten. Kurz vor Qualicum Beach schlürften wir noch einen Kaffee, um gestärkt zu den Bäumen nach Cathedral Grove zu cruisen. Diese Bäume sind riesig, doch hat ein Stur einige von ihnen „gefällt“. Einen Sprung weiter kamen wir zu unserem Tagesendziel, dem Sproat Lake. Wir suchten uns auf dem Campingplatz eine Location direkt am See, machten uns ein nettes Feuer, nachdem wir unser Zelt aufgestellt hatten.

Route: Port McNeill – Port Hardy – Cathedral Grove – Sproat Lake (433 km)

21.06.:

Um 07:00 Uhr war Tagwache. Zelt abbauen und Körperhygiene standen wie gewohnt am Programm. Unser Plan war in der Nähe zu frühstücken, wurde aber durch einen 75 km ride nach Ucuelet verlängert. Dort bekamen wir in einem netten kleinen Cafe unser Frühstück. Wir erreichten via Skype unsere Frauen und wechselten so ein paar Eindrücke unserer Reise. Als alles erledigt war ging es schnurstracks nach Tofino, wo wir einen Spaziergang machten und ein kleines Schläfchen am Port hielten. In einem Restaurant am Hafen, aßen wir Mittag bevor es uns wieder auf die Harley zog. Mit dieser düsten wir sodann wieder gen Port Alberni, um einen Wein für unser Abendmahl zu besorgen. Nach einer kleinen Abstimmung fuhren wir zu einem Campingplatz, dieser lag in Croften, einem Nest zwischen Chemeinus und Duncan, beim Fährterminal direkt am Meer. Wir grillten Würstel am Lagerfeuer und genossen unseren Wein.

Route: Sproat Lake – Ucluelet – Tofino – Crofton (370 km)

22.06.:

Nach unserem üblichen Morgenritual haben wir in der Nähe des Campgrounds gefrühstückt. Wir fuhren im Anschluss über eine wunderschöne Straße im Hinterland nach Port Renfrew. Dort feierten wir in dem Lokal, in dem wir auch nach erfolgreicher Begehung des West Coast Trail waren, unseren damaligen Triumph. Nach einem Mittagsimbiss fuhren wir weiter nach Victoria. Selbige Straße war sehr eng, wellig und löchrig, was das Fahren nicht unbedingt einfacher machte und auch die eine oder andere schwierige Situation (schleifende Paddels) mit sich brachte. In Victoria selbst fuhren wir ins Zentrum und schauten uns den Kern ein wenig an. Wir haben unsere damalige Jugendherberge sogar gefunden und aßen vis-a-vis in einem Restaurant. Im Anschluss zog es uns nach Norden an die Küste, wo wir unser Nachtquartier dann im Island View P.P., aufschlugen. Wir erhellten den Strand mit einem netten Feuer und unterhielten uns dabei mit unseren Zeltnachbarn. So schön das Feuer war, wir mussten es leider löschen, da den angrenzenden Bewohner dieser Verstoß (es war eigentlich verboten) nicht passte und sie die Feuerwehr riefen.

Route: Crofton – Port Renfrew – Victoria – Island View P.P. (234 km)


23.06.:

Nach einer ruhigen Nacht packten wir und die Fahrt ging los Richtung Frühstück, welches wir in der Nähe von Fort Rod Hill bekamen. Im Anschluss fuhren wir zum Harley Händler von Victoria und organisierten uns noch ein Harley Leiberl. Sodan ging es am direkten Weg nach Nanaimo, wo wir die Fähre um12:40 Uhr erreichten Nach der Überfahrt aßen wir bei Subways noch zu Mittag, bevor wir den Cypress Mountain erklommen. Eine sehr schöne Straße, die in einem Skigebiet endet, wo noch immer Schnee liegt. Den Berg runter und einen Sprung in den Stanley Park für ein paar Fotos, weiter zum Haus von Tricia um unsere Sachen abzuladen.
Mittlerweile trat ein Problem an der Roadking zu tage, nämlich der Umstand, dass der Starter bzw das Startverhalten der Roadking sehr müde klang, aber glücklicherweise haltet sich bis zum Schluss durch. Nach diesem kurzen Zwischenstopp, wird die Fahrt nach South Surrey fortgesetzt, wo wir Tricia bei einem Baseballspiel hätten treffen sollen, fanden den Ort allerdings nicht. Schlussendlich haben wir uns zusammentelefoniert und konnten gemeinsam den letzten Weg nach Richmond zum Eagleriderstore angehen. Dort trafen wir auf Steven und gaben unsere Harley zurück. Ein wenig Plauderei und wir fuhren wieder los, um einen Happen zu essen. Danach ging es nur noch zu Tricia und ins Bett.

Route: Island View P.P. – Victoria- Nanaimo – Horseshoe Bay – Cypress Bowl – Tricia home – Joe Brown Park – Eaglerider Shop (230 km)